Taubenschwänzchen in großer Anzahl in diesem Sommer!

Immer mehr Taubenschwänzchen sind in unseren Breiten unterwegs

Das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum), auch Taubenschwanz oder Karpfenschwanz genannt, ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Schwärmer (Sphingidae). Sein deutscher Name leitet sich vom zweigeteilten Haarbüschel am Hinterleibsende ab, das eine gewisse Ähnlichkeit mit den Schwanzfedern von Tauben aufweist. Als Wanderfalter ist das Taubenschwänzchen in fast ganz Europa bekannt. Wegen seines auffälligen Flugverhaltens, das als Schwirrflug bezeichnet wird und das dem eines Kolibris ähnelt, wird es auch Kolibrischwärmer genannt.

Taubenschwänzchen sind Wanderfalter, die immer wieder – und immer öfter – aus dem Mittelmeerraum zu uns kommen. Beinahe jährlich wandern neben Zugvögeln auch Schmetterlinge aus Südeuropa bei uns ein. Sind nun die klimatischen Bedingungen in unseren Breiten denen südlich der Alpen sehr ähnlich, so wie in diesem Jahrhundertsommer 2018, tritt dieses Naturphänomen geballt auf.

Im Schwirrflug Nektar saugen
Schon Anfang Juni wurden viele Tiere nektarsaugend beobachtet, und im Sommer waren sie dann in großen Zahlen anzutreffen, oft zu mehreren gleichzeitig an kelchigen Balkonblumen wie Geranien, Fuchsien oder Petunien. Auch Sommerflieder oder Phlox in Gärten sowie Schmetterlingsblütler wie Rotklee und Luzerne auf Äckern und Wiesen waren beliebte Nahrungsquellen für das mit langen Saugrüsseln ausgestattete Taubenschwänzchen. Vor jeder Blüte bleibt es kurz im leicht brummenden Schwirrflug stehen und wechselt dann zur nächsten Blüte. So kann das Taubenschwänzchen in fünf Minuten mehr als hundert Blüten besuchen. Selbst bei Regen ist das Taubenschwänzchen im Gegensatz zu vielen anderen Insekten aktiv.

Schnelle Tiere
Taubenschwänzchen sind wie alle Schwärmer ausgezeichnete Flieger. Ihr sehr schneller und wendiger Flug ähnelt dem von Kolibris. Beim Nektarsaugen stehen sie im Schwirrflug vor den Blüten und saugen mit ihrem langen Saugrüssel, den sie bereits beim Anflug ausrollen und zielsicher in die Blütenkelche einführen. Sie gehören zu den wenigen Insekten, die auch rückwärts fliegen können. Sie können sogar kleinste Pflanzenbewegungen, die durch Wind verursacht werden, dank ihrer guten Augen perfekt durch ihren Flug kompensieren, so dass ihre Position zur Blüte immer konstant bleibt.
Die Schlagfrequenz der Flügel beträgt ungefähr 70 bis 90 Schläge in der Sekunde, die Fluggeschwindigkeit beträgt bis zu 80 km/h.

Hier geht es zu einem Album mit diesen tollen Fliegern

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